Don Bosco Fambul in Sierra Leone ist eine wichtige Anlaufstelle für Straßenkinder, Ebola-Waisen und sexuell missbrauchte Mädchen.
Zehntausende Mädchen müssen sich in Sierra Leone prostituieren. Die Salesianer Don Boscos kümmern sich um die jungen Frauen. Sie kämpfen für ihre Rechte und eine bessere Zukunft. Aminata ist eine von ihnen – dank Don Bosco hat sie den Absprung aus der Prostitution geschafft.
Fröhlich laufen die jungen Mädchen durch die Straßen von Freetown. Sie haben sich untergehakt, lachen selbstbewusst und bewegen sich anmutig zu kreolischer Musik. Junge Mädchen, die ihre Jugend genießen, so scheint es auf den ersten Blick. Doch dieser täuscht: Die Mädchen sind Prostituierte und kämpfen jeden Tag ums Überleben. „Sie denken, handeln und fühlen wie Kinder. Sie haben kein Vertrauen in die Menschheit und sich selbst“, so beschreibt der Salesianerpater Jorge Crisafulli die Mädchen, die sich in Sierra Leone prostituieren müssen. Der gebürtige Argentinier leitet seit 2016 das Kinderschutzzentrum von Don Bosco in Freetown. Die Salesianer kümmern sich in der Hauptstadt des westafrikanischen Landes um Kinder und Jugendliche, die am Rand der Gesellschaft leben. Viele sind minderjährige Mädchen, die als Prostituierte arbeiten. Die meisten leben auf der Straße. Der Hauptgrund für die Prostitution ist Armut und Hunger.
Falsche Versprechen
In der Regel verdienen die Mädchen am Tag zwischen ein bis zwei Euro. Aminata benötigt das Geld auch, um die Schule besuchen zu können. Sie bezahlt Schulgeld, Hefte und Stifte davon. Die junge Frau möchte ihrem Leben eine Wende geben. Viele Mädchen wurden von Menschenhändlern mit falschen Versprechen angelockt. Die meisten kommen vom Land und erhoffen sich in der Stadt eine neue Zukunft. Ihnen wird eine gute Arbeit versprochen, dann werden sie ausgebeutet und missbraucht. Über Krankheiten und Risiken sind die Mädchen wenig oder gar nicht aufgeklärt.